Der Hubschrauber - Kurzinfo

Henrich Focke (*Bremen 1890, †Bremen 1979) entwickelte ab 1933 den Hubschrauber Fw61. Als erstes Gerät dieser Art erwies er sich als praxistauglich und machte im Juni 1936 seinen Erstflug. Das seltsam aussehende Gebilde steht in einer Halle in Bremen startbereit, steigt dann senkrecht hoch, fliegt ein paar Meter und schwebt dann unter dem Jubel der ganzen Mannschaft kontrolliert wieder herab. Der Flug dauerte 28 Sekunden und war ein voller Erfolg. Schon ein Jahr später stellte der Tragschrauber, wie er zuerst hieß, einen Höhenrekord von 2400 m auf. Er hat auf zwei seitlich schräg nach oben ausladenden Gitterarmen zwei gegenläufige Rotoren zur Ausbalancierung des Drehmoments (heute haben die Hubschrauber zu diesem Zweck bei einem Rotor einen senkrecht stehenden Heck-Propeller mit quer zur Flugrichtung liegender Antriebswelle). Die Nazi-Pilotin Hanna Reitsch erzielt mit dem Fw61 noch 1936 auf dem Flug von Bremen nach Berlin eine Geschwindigkeit von 109 km/h. Focke, der dem Nazi-Regime ablehnend gegenübersteht, kann es nicht verhindern, das mit seiner neuen Erfindung eine Show in der Berliner Deutschlandhalle abläuft. Hanna Reitsch fliegt den Fw61 durch die Halle, aber der Propaganda-Effekt geht beim Publikum ins Leere, weil es mächtig staubt und stürmt.

1924 hatte der Diplom-Ingenieur Henrich Focke zusammen mit Georg Wulf die Bremer Flugzeugwerke, die "Focke-Wulf AG." gegründet. Die Firmenleitung sah in seinem Hubschrauberkonzept keine Zukunft, machte ihm derartige Schwierigkeiten, dass er entnervt aus dem Unternehmen ausschied und 1937 mit dem Kunstflieger Gerd Achgelis die Firma Focke-Achgelis in Hoykenkamp gründete. Der dort entwickelte Lastenhubschrauber Fa223 wurde nach dem Krieg in Frankreich unter Mitwirkung des Kriegsgefangenen Focke nachgebaut und wurde ein Vorläufer der Alouette. 

 

Henrich Focke - Jugend und Werdegang

Der Hubschrauber - die ganze Geschichte

Was wurde aus Fockes Erfindung?